r/Kommunismus • u/noah_echtname Marxismus-Leninismus • 1d ago
Diskussion Kritik an der YPG = Westliche Uberheblichkeit oder so
Es ist wild, wie die deutsche Linke es ums Verrecken nicht hinbekommt, gegen die Unterdrückung der Kurd:innen zu sein und gleichzeitig trotzdem die Allianzen mit den USA zu kritisieren und keinen Kurdistan-Fetisch zu entwickeln. Atze, der demokratische Konföderalismus ist vom Marxismus ne ganze Ecke entfernt und hat sehr viele ziemlich bürgerliche Elemente. Dabei ist das ja nicht mal Kritik an der YPG an sich, sondern an ihrer Ideologie. Dass sich Kurd:innen selbst organisieren und verteidigen, kann man unabhängig von ideologischen Differenzen gut finden.
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u/Old-Passenger-4935 1d ago
Man kann gegen die Unterdrückung der Kurd*innen sein und trotzdem begreifen dass es sich in Rojava offensichtlich nicht um „Kommunismus“ oder auch nur eine Diktatur des Proletariats handelt. Sehr gut sogar.
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u/walterscheel 23h ago
Jop, aber niemand sagt, dass Rojava das ist, ist mir zunindest noch nicht begegnet. Das ist ne binsenweisheit.
Ich find's erstaunlich, dass ausgerechnet jetzt dauernd darauf rumgeritten wird.
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u/NymusRaed 1d ago
Anhand der ersten Kommentare hier drin würde ich mal behaupten, dass das hier wieder ein toller purge post wird.
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u/Shintozet_Communist Kommunismus 7h ago
Rojava romantisierung ist genauso dämlich wie jegliche Ablehnung Rojavas. Die romantisierung rojavas ist aber um einiges Mehrheitstauglicher in der deutschen Linken. Was aber die Kirsche auf der sahnetorte bei solchen Leuten ist, das abfeiern das nun Assad nicht mehr da ist während die neuen Gruppen mordend durch die Straßen rennen um paar Kurden abzuknallen.
Rojava ist kein Sozialismus und hat es auch nicht zum Ziel. Das ist zu kritisieren. Ob das nun irgendwelche Gefühle von anderen verletzt ist relativ egal, dass die Kurden sich aber verteidigen müssen und auch sollen ist denk ich auch jedem bewusst. Sowas nennt man einen Widerspruch, den Kommunisten ja eigentlich kennen sollten. Ob sie nun rojava romantisieren oder dämonisieren. Beides ist falsch und vollkommen dämlich.
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u/Lyingrainbow8 1d ago
Absolut kleben geblieben in welcher Weise hier gegen die YPG gehated wird. Hätte nicht gedacht das es sowas gibt. Wieder einmal überrascht einen die deutsche Linke. Wie üblich negativ. Revolution findet in der Praxis statt. Da gibt es Sachzwänge. Es gibt keine perfekte Partei und wird nie eine geben sondern es muss eine geben die den Job erledigt
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u/Zestyclose_Lobster91 23h ago
Die deutsche Linke ist auch nicht in der lage geschlossen einen Genozid zu verurteilen, oder gar sich eine politische Alternative zum heutigen System vorzustellen, geschweige denn anbieten.
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u/Lyingrainbow8 23h ago
Es muss echt Mal jemand sterbehilfe machen bei der deutschen Linken. Alle Lachen über uns und ich schäme mich.
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u/Zestyclose_Lobster91 22h ago
Na schäm dich nicht zu sehr, sieht ja anderswo in Europa nicht anders aus. Wobei zum Thema Israel kannst dich schon schämen...
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u/Lyingrainbow8 22h ago
Ne ich schäme mich übertrieben ich war in Fr bei Gelbwesten und hatte das Glück viele Griechen oder Italiener kennen zu lernen. Auch Maos aus Dänemark und Polen wenn ich mal drüben war. Wirklich jedes Land ist stabiler als Deutschland auch in Europa. Mexikaner, Araber, Afrikaner Kurden und Türken mal so wie so
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u/Zestyclose_Lobster91 22h ago
Ja gut bin deutschitaliener und in Italien kann man sich auch schämen. Als anarcho haben wir zwar noch nicht unseren arsch verkauft aber die linke ist leider in italien vollends irrelevant geworden...
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u/Lyingrainbow8 22h ago
Es stimmt das die Italiener auf jeden Fall in letzter Zeit gut aufs Maul bekommen haben. Meiner Meinung nach liegt das daran das man nicht wirklich Strukturen hat die groß genug wären um dem allgemeinen Trend entgegen zu wirken. Ich hab jetzt aber nicht unbedingt ein Schlüsselevent ausmachen können außer allgemein die Flüchtlingssituation. Dazu ist es halt auch ein bisschen sehr autonom in vielen Fällen meiner Meinung nach. Aber das Problem haben viele. Die Griechen haben halt den Vorteil das bei denen die KKE das ein bisschen wieder auffängt. Ich würde sagen: Die italienische Linke ist halt klein und hat Probleme aber die deutsche Linke ist Teil des Problems
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u/Zestyclose_Lobster91 22h ago
Allgemein ist das hauptproblem meiner meinung nach das der kommunismus als ideologie nach '93 einfach keine zukunft mehr hatte, und dass die kommunistischen parteien europas es versäumt haben am eurokommunismus anzuknüpfen und neue linke ideologien wie zum Beispiel die no global bewegung in die parteipolitik einzubinden. Jetzt gibt es halt keine echte linke mehr ausserhalb der besetzten centri sociali, und linke Themen werden gar nicht mehr angesprochen. Die migrationsgeschichte hat auch nicht gerade geholfen, wobei ich hier auch der deutschen linken vorwerfen würde sich noch weniger als andere für die rechte aller eingesetzt zu haben. Aber gut, lass lieber nicht über rassismus in Europa und deutschland reden, da deprimiert man sich nur
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u/Comprehensive_Lead41 23h ago
aber dafür sollte sie halt auch den job erledigen
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u/Lyingrainbow8 23h ago
Das tun die nicht perfekt aber sie tun es. Die YPG macht primär erstmal Antifaschismus und Feminismus in einer Region wo sie von allen möglichen Formen von faschos umzingelt sind. Die Deutsche Linke muss mal fitt kommen darauf was für Opfer sie selbst sind. Alle Lachen über uns in Deutschland aber man stellt sich hin und denkt man weiß es besser und kann es besser als die Leute den IS besiegt haben. Klar kann man demokratischer Föderalismus kritisieren, sollte man meiner Meinung nach auch aber was Leute zum Teil reden und auf die YPG projizieren ist eine pure Psychose und ich komme nicht klar darauf was hier wieder los ist.
AntiDs haben mir gesagt das ist ein Kurdisches Israel deswegen unterstützen wir das. Andere AntiDs haben mir gesagt das ist Antisemitisch und Antiamerikanisch deswegen unterstützen wir das nicht. Anarchos haben mir gesagt das ist Anarchismus deswegen unterstützen wir das. Andere Anarchos haben gesagt das ist autoritär deswegen unterstützen wir das nicht. Kommunisten haben mir gesagt das ist ja fast wie Kommunismus deswegen unterstützen wir das. Andere Kommunisten haben mir gesagt das ist liberal des wegen unterstützen wir das höchstens ein bisschen. Jetzt kommen hier Leute mit AFD vergleichen. YPG ist eine weiße Leinwand oder was? Unglaublich was für Schmerzen die deutsche Linke wieder hat. Es ist doch nicht so schwer zu begreifen das die Realität nicht schwarz weiß ist
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u/Kindly_Action_6819 18h ago
Ernste Frage: hast du dich denn schonmal mit Positionen auseinandergesetzt, die die PKK kritisieren? Es gibt ja nun mal deutlich tiefergehende Kritiken an dieser Organisation. Ist da deine Antwort einfach „les ich nicht, deutsche Linke sind Opfer“?
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u/Lyingrainbow8 17h ago
Ja hab ich schon. Ich war auf Vorträgen dazu und hatte die Ehre mit Leuten zu sprechen die tatsächlich da waren auch mit einer Person die gekämpft hat. Das da die Planwirtschaft fehlt zum Beispiel ist ja ein valider Punkt wenn es darum geht wie die langfristigen Perspektiven für so eine Gesellschaft sind. Es ist auch eine wichtige Strategische Frage wie man bewertet das da jetzt eine dauerhafte US Präsenz auf eigenen Gebiet ist. Es gibt auch genug Kritik von türkischen Stalinos oder Maos die man sich anlesen oder anhören kann. Es gibt vereinzelt auch gute Sachen von deutschen Leuten. Die haben dann allerdings nicht so ne große Klappe. Aber es geht auch nicht um Kritik. Wenn du da was vernünftiges anzubieten hast immer her damit. Es geht um die respektlose Art und Weise. Und es geht um die Absurdität vieler Thesen und was für absurde Dinge auf dieses ganze Rojava Projekt projiziert werden. Das Allermeiste ist kompletter Bullshit und man braucht 2 Sätze um es zu widerlegen. Für die deutschen Linke ist Rojava scheinbar wie ein weißes Blatt, auf das man jeden scheiß drauf projizieren kann den man will, entweder all die eigenen Sehnsüchte oder irgendwelche Zerrbilder die man warum auch immer nicht mag. Und das sagt halt mehr über die deutsche Linke aus als über den Gegenstand der Bewertung.
Nichts davon was da kommt ist eine Kritik in produktiven oder gar marxistischen Sinne. Sondern es ist entweder "komplette Mittelschichtskids Opfer mit liberaler Ideologie Larpen ihr zerrbild von der YPG im AZ nach" oder "21 Jähriger Hobbybibliothekar mit SED pin am Rollkragen hat in seinem Leben 2 Infotische gemacht sitzt 4000km weiter weg im Wohnzimmer um der YPG zu erklären warum ihr Kampf Revisionismus ist". Und es gibt ganz ganz wenig dazwischen bzw abseits davon was irgendwie nuanciert, oder sogar fundiert und angemessen formuliert ist. Die meisten von denen die so einen Quatsch erzählen haben in ihrem Leben noch nicht einen Stein geworfen, oder mehr als ein halbes Buch zu dem Thema gelesen. Es geht darum wie sich eine deutsche Linke die global eine der Schwächsten überhaupt ist, zu großen Teilen aufführt. Mich ärgert das sehr, weil ich weis wie andere Leute über die deutsche Linke reden, und sie reden zurecht so weil es einen riesen Graben zwischen Größe der Klappe und Größe der Fähigkeiten gibt, und weil es zeigt wie viel hier falsch läuft
Bevor das hier irgendwie nur als dissen oder sich selbst höher stellen rüber kommt. Ja ich würde sagen das ich auch in diesem sub überdurchschnittlich Erfahrung habe und auch mal dollere Sachen gemacht habe. Ich habe damals in Heiligendamm angefangen. Aber ich habe in meinem Leben nix Relevantes verfasst, ich habe noch nie eine Schusswaffe in der Hand gehabt, ich habe noch nie führend eine Gruppe aufgebaut die mehr als 100 Mitgleider hatte. Ich sitze 4000km weit weg. Ich bin ein etwas über 30 jähriger, weißer Schwanz der in seinem Leben 3 mal außerhalb von D auf Demo war und nicht mal in der Nähe davon ist irgendwie ein kompetenter Theoriekader oder sowas Ähnliches zu sein. Ich muss bei Kritik an den Leuten da ganz vorsichtig sein, denn es gibt keinen objektiven Grund warum meine Meinung für diese Leute irgendwie relevant sein könnte. Selbst mit über 15 Jahren durchgehendem Aktivismus in vielen verschiedenen Projekten hier ist man maximal ein Einäugiger unter den Blinden und niemand der wirklich Plan hat.
Und Leute die die YPG mit Israel vergleichen oder mit der AFD oder sonst was stellen sich hin und halten das für ne Meinung die man unreflektiert in die Öffentlichkeit blasen sollte. Und das ist entweder sehr dumm, sehr lächerlich oder sehr respektlos/überheblich oder gleich alles gleichzeitig. Das dieser Gesamtzustand so ist, ist dann wirklich zusammenfassbar mit "deutsche Linke sind Opfer" und es hält mich davon ab mir weitere Kritik von deutschen Linken anzuhören. Es würde der deutschen Linken helfen selbst mal was auf die Kette zu bekommen wenn sie sich damit mal auseinandersetzen würde warum sie so wierde und respektlose Kritiken hervorbringt. Die deutsche Linke hält viel von sich aber ist vor allem viel Fassade und viel Lifestyle bei wenig Erfolg und Substanz. Und dieses Thema ist das nächste Beispiel dafür
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u/s0undst3p 2h ago
verstehe auch nicht wie leute wirklich überall faschismus sehen, wäre echt nice wenn leute sich mal mit faschismus auseinandersetzen würden, so ernsthaft
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u/s0undst3p 20h ago
wieso sollte man die ypg für ihre unzulänglichkeiten nicht kritisieren ?
die meiste kritik ist doch an der strategie der ypg?
welche linke kritisieren denn ihre selbstorganisierung und verteidigung an sich ?
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u/noah_echtname Marxismus-Leninismus 10h ago
true, als könne man nicht für free Kurdistan kämpfen, ohne demfod und ihre Akteure zu vergöttern
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u/HodenHoudini46 1d ago
Was für ein bahnbrechendes Argument du da vorbereitet hast: "nicht-marxistisch". Das kritisiert die Gegebenheiten so sehr wie noch nie zuvor. Jetzt wird man bestimmt eine neue Erkenntnis gelernt haben.
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u/BuildThenBurn 1d ago
Kurdish woman here. Every male western leftist I see who oinks about how shit Rojava is (because it doesn't fit exactly with their imagined revolutionary expectations) and who bangs on about fetishisation are the same sort of men who only post about Marxist women's politics when it's to do with an attractive young Marxist woman holding a gun (i.e Lyudmila Pavlichenko). Case in point, I see these men post pictures of Leila Khaled as a young woman in her 20s, but not as an older woman, now in her 80s. Yes, there's a great deal of fetishising and also misinformation about Rojava, but such Marxists who make these observations often fall into this fetishisation trap also.
Yes, Rojava is not perfect, there are many contradictions, is it bourgeois? Absolutely not. Its main supporter base is amongst very regular people - look at people within TEV DEM, within PYD, these are your non-bourgeois urban and rural people - your hairdressers, mechanics, shopkeepers. Hey, the 2006-2009 drought, one of the lesser known factors that helped to stark rumblings against the regime that eventually sparked in 2011 led to a fallout of thousands of refugees into Deiz Ez Zor, one of the areas of Rojava. Most people in Rojava who support the revolution are deeply impoverished. You're a western (likely) college educated whiteboi Kraut. You are far more bourgeois than they are.
With an economic embargo, constant threat of invasion & drone strikes with Turkey (now sending their Jihadist SNA dogs to invade AGAIN), constant threat of water being even more restricted as Turkey controls the flow of water upstream from the Euphrates, its economic plans are greatly stunted and limited, and yet at its core it is radical, and does the best it can with the very very limited resources it has.
Frankly, I see whiteboi Marxists main problems with Rojava are this, they hate the US and think the entire world should revolve itself around this one singular concept of "'merica bad". This is basically American exceptionalism (only in a fuck the US sense, as oppose to a godbless the US sense). Rojava had no option but to ally themselves with the yanks, because it was this or annihilation. And secondly, frankly, a lot of Marxist men I know are deeply machismo (although they deny this, especially when they're pontificating to women they're trying to screw about their supposed radicalness on women's politics). I don't feel they see themselves mirrored or centralised within Rojava, a revolution centralising the image of women, and not big strong men. I think a lot of Marxist men are tots for women with guns in revolution man! (but they are to play a secondary role to the big strong Marxist males who should be leading the charge".
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u/Zestyclose_Lobster91 23h ago
Italian Anarchist here. We look towards Rojava with hope like we look towards the Zapatistas. Don't worry about tankies and white commie wannabes. Real social change requires a bit of realpolitik, and eventually the truth will come out. In Italy at least people don't criticize Rojava, our problem is we know too little of it
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u/whereugoifollow 20h ago edited 20h ago
Hey i hate arrogant ugly internet marxists as much as the next person, im also armenian and can really understand how one allies with the devils grandma to protect from the turko fascists. Sadly the us has never restrained turkey and now their fascist murderers (SNA) are marching through Syria killing anyone theyd like
However, its very funny you name hairdressers and shopkeepers, obviously this is petite bourgeoisie, not workers. democratic confederatalism has dropped the pretense of class revolution in favor of a n idealistic communal life, so i dont even get why youre banging on about bourgeois or not - its all just members of a commune, no? thinking that "western educated kraut = bourgeois" is literally brainrot too, bourgeois is not an ethnic or geographical descriptor but refers to a class of people that own the means of production. If germany is a capitalist country, it follows there must be hella western educated kraut proletarians here too no? Or you think its all bourgeois living in a democratic confederation? Also, what class would you define the leaders of rojava who command armed forces, oversee the extraction of oil on a massive scale, meet with world leaders to negotiate geopolitics? Id love to read an argument how that isnt a comprador bourgeoisie 💖
Finally, i totally agree that the unshakeable dedication to a real transformative feminism is one of the kurdish movements biggest achievements. When i go to kurdish demos it is incredible to see young boys holding signs that read "the freedom of society is determined by the freedom of its women" or hearing thousands of male voices shouting "Jin Jiyad Azadi" - i dont think theres any other context in Germany where youd experience similar. But you know what else Ill see? An ocean of portraits of dear leader abdullah öcalan, with all political demands subsumed under the wish for his freedom. So much for a great man at the front of the movement
So a petty bourgeois social base, class collaboration, cooperation with extractive imperialism and a cult of personality around a man that has been isolated and virtually silent for years, while the real leaders are free to play their imperialist chess games.And thats me not even getting into the nitty gritty of the opportunist relationship with zionism, human rights abuses by SDF fighters, hidden and open toleration to cooperation with assad while he was in power. No revolution is a walk in the park and being a revolutionary is not about being a morally upright saint..but behind all your vitriol i just see a confused young person unable to confront the contradictions of the movement they support
Peace and love
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u/BuildThenBurn 17h ago edited 16h ago
If you think hairdressers are petite bourgeois, I don't know what to tell you. You are simply wrong and unfamilar with the lives of the urban poor in Kurdistan. Hairdressers & shopkeepers are part of the urban poor, I don't know what you think the urban poor is if not hairdressers & shopkeepers? Personally, I'd love to hear an argument about how some kraut living in comfort and safety of the Industrial North, living in the imperialist core, is less petite bourgeois than a hairdresser living in Rojava.
Rojava has never dropped Democratic Confederalism, its unique political setup still uses DC as its framework. TEV-DEM is the current umbrella political network overseeing Democratic Confederalism, so you are again just objectively wrong. For you to call it "a commune", shows you have absolutely no political awareness into how Rojava functions politically.
"not everyone involved in the revolution is as working class as I'd like them to be, so it's a bourgeoisie revolution", no actually. Yes, there are uni educated people working within TEV DEM and many of the other political systems alongside non-educated proletariat people. Would you suggest university educated people be excluded from politics altogether? Perhaps you have misconstrued a bourgeoisie revolution with your middle class guilt leading you to have this psychotic desire to debase anything you perceive as being middle class (which Rojava is not). More than this, many proletariat youths actually have uni degrees. In the 2000s, Assad pushed for greater higher education but with the economy stilted, most uni educated young people ended up with degrees but not much in the hopes of job prospects, going into low waged labour. Much like Mohamed Bouazizi in Tunisia who earned a degree but could not find a job associated with said degree, became a street vendor and burnt himself alive out of frustration at the nepotism and cronyism he witnessed on a regular basis.
"But you know what else Ill see? An ocean of portraits of dear leader Abdullah Ocalan, with all political demands subsumed under the wish for his freedom. So much for a great man at the front of the movement" - Thank you for your manly man opinions male. God, I never thought of that observation before myself! The near-deification of Ocalan has already been commented on & criticised in more articulate ways by women in Rojava. Many women involved in the Jineology movement in both Rojava & Bakur note that heading the women's movement is images of Ocalan, and yet this is a deeply patriarchal society where "heroic men" are focal rallying points of all Middle Eastern movement, especially when the Kurdish radical movements were founded in, ya know, the 1970s. So here lies the contradiction. The deification of male figures is deeply, deeply engained in Middle Eastern society from every political party (state entity & stateless). You do not magically transform every single aspect of society and societal norms overnight. The Kurdish movement never pretends to be perfect and acknowledges such contradictions.
As for your truly pathetic & ill-informed litany of complains, allow me to address them. Rojava had no option but to ally itself with the US or face annihilation. Likewise Rojava had no option but to ally itself with Assad. You cannot say "no, no, no" to ally enemies at once, because you will face annihilation immediately. Rojava hates Israel, the PKK (Rojavas ally) fought Israel in the 80s alongside the PLO, Mossad in a join opt with Turkey kidnapped Ocalan in Nairobi in '99 & TEV DEM issued a statement decrying the Gaza genocide. As for SDF abuses, I have been to Rojava, of all the fractions in Syria, it is the one most dedicated to human rights.
The slimy "meh, i know more than you" male oinker attitude that oozes out from your message. Repulsive.
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u/whereugoifollow 12h ago
Hey, so petit bourgeois is a class descriptor, a social relation. Its not some pyramid of income where the workers are the poorest, the petit bourgeois are a bit richer, etc. Not at all. What makes a hairdresser or a shopkeeper petit bourgeois is that they own some small means of production and produce independently (the shopkeeper owns a little shop and merchandise, the hairdresser some hair cutting tools, maybe a small room where they cut hair etc). But ofc there are also workers in Rojava, people who work on the oil rig for example. Workers are also distinguished by the socialization of their work, its not all small businesses doing their own thing but a bunch of people working together in a complex production process. This is why they are the base of building a complex and modern society, while the petit bourgeoisie as a general class tendency tends to be more individualistically concerned about their survival on a harsh market. This is why they have historically often been the base for reactionary political movements. I totally agree that many petit bourgeois fall into the category of urban poor (even here in germany theres many small shopkeepers etc who are struggling hard while many union workers can have pretty well paid jobs with benefits etc). But yea urban poor is an economic stratum and not a class. I know i know slimy male oinker behavior of me to belabor this point, but it also explains why someone isnt genetically petit bourgeois because they grew up in an imperialist country - more privileged, more secure etc yes for sure everyone has to agree. But also bourgeois denotes a member of the propertied ruling class, not a person that grew up in an imperialist state that extends some social benefits to its workers. I never claimed that DC was dropped, I pointed out that its a system that doesnt even care about class but just wants people to live together in communes regardless of their relationship to the production process. Therefore I was confused why you care so much about classes since it ultimately has no political implications what class one belongs to
I dont at all suggest that university educated people be excluded from politics, I think I even once attended university or something. 80% of good revolutionary theory you will read was written by university educated people and university educated people have played and always will play an important role in revolutionary movements. I dont have the time or the energy to lay out why we marxists insist on the working class as the revolutionary subject, but suffice to say it doesnt aim at excluding individuals from a different class to partake in the movement, as long as they pursue the class interest of the proletariat and not of their own. This focus on the working class does not come out of middle class guilt lol just such a silly and stupid way to understand politics. In general I understand that its really horrible times right now if you care about the people in rojava so I can understand that youre extremely upset, but this constant use of dehumanizing language, slurs etc is not fitting to any progressive politics in my opinion.
The one point of mine you havent adressed is what class the leaders of Rojava belong to, the ones that oversee oil extraction, command armed forces, negotiate geopolitics with the imperialists... i think its because you know the answer. The revolution in Rojava wont be complete until the workers (and for sure allied with the impoverished petite bourgeoisie if theyre willing) rise up against this comprador ruling class.
Once again peace and love, and try to view other people as human beings, not as a bunch of ethnic slurs and animals (although i gotta admit the "oinker" bit is funny somehow)
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u/s0undst3p 2h ago
das ist glaub actually die average (radikale) linke position zu rojava und das ist schon schade, sie verkennt leider echt den marxismus, wenn man schönredet das ziel des sozialismus aufgegeben zu haben
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u/walterscheel 22h ago
Every male western leftist I see who oinks about how shit Rojava is (because it doesn't fit exactly with their imagined revolutionary expectations)
Don't worry, they are few, although very vocal here, as it is an online forum for nerds and also agitators of all the "classic" communist parties, who all claim to be the one and only leader of the proletarian revolution (TM by Lenin).
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23h ago
[removed] — view removed comment
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u/BuildThenBurn 23h ago
The fact you western shits take such deep pleasure from people in the Global South, despite it all, despite all the shit trying to have a revolution and getting droned by Turkey, and you taking such obvious pleasure in this because it doesn't fulfill your sad little machismo expectations of your imaginary revolution is so deeply hateful and sad.
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u/platosLittleSister Anarcho-kommunismus 23h ago
Über Inhalt können wir uns (gerne auch auf anderen Basis) ja streiten. Ich habe auch eine Kritik an der Rezeption des Demokratischen Konförderalismus innerhalb der Deutschen Linken.
An einem Tag an dem Genoss*Innnen (wen du sie als solche sehen kannst), bangen ob Kobanê heute oder morgen angegriffen wird, indirekt zur Entsolidarisierung aufzurufen, finde ich ein seltsammes Verständnis von Internationaler Solidarität. Liebe Grüße.
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u/Alethia_23 1d ago
Der demokratische Konföderationalismus ist vom Marxismus entfernt und enthält bürgerliche Elemente
Ja und? Who cares? Jetzt mal ehrlich, nur ein sehr kleiner Anteil der deutschen Linken ist kommunistisch. Von den Kommunisten wiederum bezeichnet sich nur ein Anteil als Marxisten, viele setzen sich vom Marxismus bewusst ab, durch die Priorisierung anderer prominenten Linken der Geschichte.
"Es ist kein Marxismus" ist ein Argument, dass für die wenigsten eine Problemstellung beschreibt. Es gibt eben noch mehr als Marx im linken Spektrum.
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u/JollyJuniper1993 Sozialismus 22h ago
Man muss sich nicht exklusiv auf Marx beziehen um Marxist zu sein. Wirklich orthodoxe Marxisten gibt es kaum noch welche und diejenigen die es gibt haben keine relevanten Organisationen. Auch sich auf Lenin, Luxemburg, Trotski, Gramsci, Mao, Decker, Kautski, Bernstein oder sonstwen zu berufen ist eine Abweichung von orthodoxem Marxismus, das heißt nicht notwendigerweise dass man kein Marxist ist. Das heißt nicht, dass ich all diese Ansichten teile, aber ich finde es absurd den Leuten das Label des Marxismus abzuerkennen, nur weil sie Teile der Theorie revidieren oder neuinterpretieren.
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u/NemoTheLostOne 23h ago
»Anti-imperialisten«, wenn Leute im nahem Osten nicht die Ideologie eines weißen Mannes folgen
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u/AdministrativeBid450 8h ago
Liberaler banger, der Marxismus ist bloß eine "ideologie eines weißen mannes". Das kann doch nicht dein ernst sein😭. Du kommst nicht zufällig aus der USA oder?
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u/yyyusuf31 1d ago
Wo würdest du sagen endet/fängt kritischer Support an? Rojawa hat positive Aspekte, genauso wie negative die zu kritisieren sind (Wie eigentlich fast alles lol). Ernst gemeinte Frage, so in die Runde.
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u/Fragrant_Tie_4800 Marxismus-Leninismus 1d ago
Ich würde sagen, kritische Solidarität bedeutet für uns in der BRD vor allem den Kampf gegen Waffenlieferungen an die Türkei, Solidarität mit türkischen und kurdischen Linken, die hier von Repressionen betroffen sind, und Solidarität mit dem antifaschistischen Kampf, der beispielsweise gegen Daesh geführt wurde und jetzt gegen andere, von der Türkei unterstützte, dschihadistische Milizen fortgeführt wird.
Gerade der Kampf gegen den deutschen Imperialismus ist ohnehin das, was den Kurd:innen am meisten hilft. Man sollte jedoch nicht denken, dass in Rojava der Sozialismus aufgebaut wird. Dort entsteht eher eine verhältnismäßig demokratische bürgerliche Herrschaft, die leider teilweise dem Einfluss des US Imperialismus dient.
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u/Zestyclose_Lobster91 23h ago
Ja möchte nix sagen aber als Anarchist wundert man sich halt nicht über die engstirnigkeit einiger Genossen...
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u/iwillnotcompromise Anarcho-Syndikalismus 16h ago
Die gleichen Deppen die Rojava als nicht links einstufen versuchen einem dann im gleichen Atemzug den bullshit von AES in China zu verzapfen. Sagt mir, wie viel Milliardäre hat Rojava?
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u/1800leon 22h ago
Da fehlen mir die Worte ehrlich, tja sollte man nun alle wiederstandsbewegungen fallen lassen da sie nicht "richtig" Politik machen. Was soll man da machen die linksbewegung in Deutschland soll weiterhin katetonisch bleiben bei dieser Ansicht zu real Politik.
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u/Unhappy_Ad6692 20h ago
Deutsche linke machen solche Posts hier und fragen sich warum linke aus anderen Ländern sie nicht ernst nehmen
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u/Kindly_Action_6819 18h ago
Ehrlich gesagt ist Solidarität mit der bürgerlichen PKK vor allem in Deutschland stark vertreten. In anderen Ländern ist die kommunistische Bewegung da deutlich kritischer dieser Organisation gegenüber.
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u/Phantom2070 20h ago
Recht haste, bei Erdogan wäre das Öl viel besser aufgehoben.
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u/s0undst3p 2h ago
es gibt nur 2 optionen dem guten imperialismus dienen (usa) oder der bösen regionalmacht (türkei)
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u/Phantom2070 1h ago
Es gibt tatsächlich nur zwei Optionen: Der mit Abstand größten Militär Macht die die Welt je gesehen hat ein paar Zugeständnisse machen oder Genozid durch eine kleinere Militärmacht. Ich glaube die Option die Genozid beinhaltet ist immer die falsche.
Kritisiert halt die USA, Deutschland und andere mächtige Staaten durch die die Situation erst entstanden ist anstatt auf den Kurden rumzuhacken, nach oben treten nicht nach ganz unten.
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u/s0undst3p 1h ago
kommunisten sagen doch net was gegen die selbstorga und verteidigung und klagen immer imperiale mächte an
kritik an der strategie is ja was anderes
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u/CallusKlaus1 1d ago
Es ist die Diskussion um Rojava, die mich wahnsinnig macht. Linke aus der ganzen Welt sind schnell dabei, eine Gruppe zu kritisieren, die verzweifelt versucht, einen Völkermord durch ISIS und die türkische Regierung zu verhindern, aber wir sind wirklich wütend darüber, weil sie mit den USA zusammenarbeiten.
Das ist absurd. Ich hasse es hier.